Wolfgang: Hallo Tina. Stell dich doch bitte kurz vor. Was verbindet dich mit Crowdfunding?
Tina: Ich bin Teilzeit als Eventkoordinatorin für die Stadt Wien tätig, zusätzlich selbstständig mit meiner nachhaltigen Eventagentur (Hellbunt Events) und meinen Blog Eco Vienna. Vor ca. 3,5 Jahren kam ich zum ersten Mal mit Crowdfunding in Berührung, als ich einem veganen Lokal bei der Geschäftsfinanzierung helfen wollte. Anschließend hat mich diese Art des Unterstützens und „Einkaufens“ gepackt und so habe ich schon rund 25 Projekte mit zum Erfolg begleiten können.
Wolfgang: Welche Projekte unterstützt du da in der Regel? Was war das letzte?
Tina: Die Projekte lassen sich nicht in eine bestimmte Kategorie eingliedern. Vom kreativen Interieur, zu Geschäftsideen im veganen Gastro- und Modebereich bis hin zu Büroartikel mit besonderem Design, war bereits alles dabei. Bei meiner letzten Crowdfunding-Unterstüzung habe ich als Geburtstagsgeschenk für meinen Mann eine viel einsetzbare Arbeitsstation bestellt, mit der er am Tisch stehend, am Sofa sitzend oder in der Wiese liegen komfortabel arbeiten kann.
Wolfgang: Wie erfährst du normalerweise von diesen Projekten?
Tina: Ich bekomme von den verschiedenen Crowdfundingseiten Projekte empfohlen, die mir gefallen könnten, beruhend auf meine bisherige Teilnahme. Zusätzlich dazu schaue ich alle paar Wochen auf die unterschiedlichen Anbieterseiten und schmökere auf der Suche nach Geschenksideen oder Dingen, die ich selbst benötige.
Wolfgang: Welche Faktoren spielen für dich die größte Rolle?
Tina: Für mich ist der soziale und nachhaltige Aspekt bei all meinen Einkäufen wichtig und somit spielt dies auch hierbei eine große Rolle. Zusätzlich dazu unterstütze ich gerne kreative Ideen, die den Alltag einfacher und strukturierter machen oder Projekte von FreundInnen, um ihr Projekt voranzutreiben. Eine ehemalige Schulkollegin von mir bringt zum Beispiel gerade ihr drittes Buch über Crowdfunding auf den Markt und ich bin stolze Besitzerin von allen drei Exemplaren, die mich inhaltlich sehr angesprochen haben.
Wolfgang: Wie bist du generell mit den Prozessen auf den Crowdfunding-Plattformen zufrieden?
Tina: Aus der Sicht einer Unterstützerin bin ich sehr begeistert. Ich wurde bis jetzt immer über den weiteren Ablauf des Projektes informiert, bekomm die Bestellung fristgerecht und in der Ausführung, die ich erwartet habe. Leider kann man oft nur per Kreditkarte bezahlen. Aus diesem Grund konnten Freunde und Bekannte von mir schon das eine oder andere Mal nicht mitmachen, weil sie keine Kreditkarte besitzen.
Wolfgang: Was würdest du dir aus der UnsterstützerInnen-Sicht für Crowdfunding wünschen?
Tina: Die Möglichkeit Projekte nach Städten zu filtern, um so noch mehr Überblick darüber zu bekommen, was in der eigenen Stadt gerade vor sich geht und eine Erweiterung der Zahlungsmodalitäten.
Wolfgang: Würdest du selber auch eine Crowdfunding-Kampagne starten (wollen)?
Tina: Mit der richtigen Idee würde ich auch selbst eine Kampagne starten, jedoch gehört für mich hierfür viel Mut dazu. Man setzt in diesem Moment alles auf eine Karte und die Aufregung und Anspannung, wann und ob das Projekt zu 100% unterstützt wird, wäre für mich nervlich sicherlich eine besondere Herausforderung.
Wolfgang: Vielen Dank für das Gespräch!