Ein Wissenschaftler der Universität Pittsburgh hat herausgefunden, dass Kinder von Frauen mit dickem Hintern klügere Kinder zur Welt bringen, als Frauen mit weniger breiten Hüften. Grund dafür ist laut einem Interview in The Sunday Times mit Professor Will Lassek, dass im weiblichen Po Fette gelagert werden, die sich positiv auf das Nervensystem auswirken. In diesen Zellen wird nämlich die für das Gehirn enorm wichtige Docosahexaensäure gespeichert, die in der Schwangerschaft und im Laufe der Stillzeit ins Gehirn des Babys transportiert wird.
So spannend diese Erkenntnis auch ist, ich hoffe sie wird von Eltern nicht missverstanden. Denn ein dicker Po von Mama wird wohl auch in Zukunft nicht ausreichend sein, wenn es um die Bildung unserer Kleinen geht. Es würde wohl schon reichen, wenn sich die Erwachsenen selber weniger stressen und sich mehr Zeit für die Kinder nehmen. Das ist zumindest eine der Kernaussagen der Studie „Eltern 2015„, die von der Zeitschrift „Eltern“ in Auftrag gegeben wurde und sowohl Eltern als auch die Kinder um ihre Meinung gebeten hat. In der Studie wurde auch eine so genannte „Pädagogische Hitliste aus Kindersicht“ veröffentlicht, an deren erster Stelle (91%) von den Kindern genannt wurde, dass sie es wichtig finden, „dass Eltern Kindern Dinge immer gut erklären können und Rat wissen, wenn Kinder Fragen haben.“
Darum geht es unter anderem in dem neu erschienenen Buch „one earth kids“ der Salzburger Firma eoVision, die sich auf die Erstellung und den Vertrieb von Satellitenbildern und Landkarten spezialisiert hat. Mit one earth kids hat das Team ein Experiment gestartet und ein großes, faltbares Magnetspielbuch entwickelt, mit dem Kinder gemeinsam mit ihren Eltern die Welt entdecken und Antworten auf die unterschiedlichsten Fragen finden können.
Dafür stehen insgesamt 180 Magnete zu Themen wie Geografie, Landwirtschaft, Naturphänomenen, Tiere oder auch Globalisierung zur Verfügung. Das beiliegende Infoheft liefert die Geschichten dazu und stellt die Zusammenhänge zwischen den Magneten her. Finanziert wurde one earth kids mit Hilfe von Crowdfunding. Über 150 Mal wurde das Buch auf diese Weise vorbestellt, insgesamt kamen mehr als EUR 10.000,- zusammen. Das ermöglichte dem Team rund um Geschäftsführer Paul Schreilechner etwas Neues auszuprobieren, wie er mir in einem Interview verriet: „Jetzt wissen wir, dass das Konzept Magnetspielbuch funktioniert und vor allem, wie es funktioniert.“
Das Kinderbuch ist durchaus auch für den Einsatz außerhalb der Kinderzimmer geeignet, fährt Schreilechner fort. An einer speziellen Schulversion wird bereits fleißig gearbeitet. In diese sollen vermehrt Themen einfließen, die in den Lebensrealitäten vieler Kinder und Lehrer eine besondere Rolle spielen. „Gerade für Kinder mit Migrationshintergrund und ihre Mitschüler spielt das Thema „Unsere Welt“ eine große Rolle“, so Schreilechner. Unterschiede zwischen den Kulturen, Ländern und Religionen könnten auf diese Weise unkompliziert angesprochen werden. Zusätzlich wird den Pädagogen damit spielerisches Material an die Hand gegeben, womit sie nebenbei den eigenen Vorbereitungsaufwand reduzieren könnten.
Als Gegenmodell zum Wischen und Klicken setzt one earth kids bewusst einen Kontrapunkt und bietet eine haptische Komponente, die durchaus beabsichtigt ist, so Schreilechner. Ich mag diesen Ansatz, gerade weil ich selber viel Zeit vor iPhone und Co. verbringe. Aber es ist ja nie zu spät, heißt es. Also ran an die Bücher und los geht’s – Entdecken wir gemeinsam mit unseren Kindern die Welt!
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Dieser Artikel ist zuerst am 11.02.2015 auf fisch+fleisch unter dem Titel „Reicht der dicke Po von Mama für einen Uni-Abschluss?“ erschienen.